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LR Tilg: "CareManagement in Landeck ist eine Erfolgsgeschichte"

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v.l. Sonja Theiner und Manuela Juen (beide Koordination Pflege und Betreuung Landeck), Gabi Schiessling (Tirol-Koordinatorin CareManagement Tirol), LR Bernhard Tilg, Angela Flörl (Assistentin UMIT/ Interreg-Projekt), Eva Schulc (Leiterin Interreg-Projekt), Hans Kreuzer (Mitglied Kernteam CareManagement Tirol), Alessandra Gessl (Assistentin UMIT/ Interreg-Projekt). © LIV/Seeberger, Foto: Manuela Seeberger

10. Juli 2020 Ein Jahr Koordinationsstelle Pflege und Betreuung in Landeck

"Seit einem Jahr sind zwei Koordinatorinnen für Pflege und Betreuung im Bezirk Landeck tätig. Es hat sich gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war, diese Einrichtung zu schaffen", so Gesundheits- und Pflegelandesrat Bernhard Tilg anlässlich einer Pressekonferenz.

Nun haben die Betroffenen eine Anlaufstelle, an die sie sich mit allen pflegerischen, betreuerischen aber auch psychosozialen Problemen wenden können. Das ist eine Entlastung für alle Betroffenen als auch für den Verwaltungsapparat des Landes Tirol, da sie vor Ort Beratung aus erster Hand bekommen,“ betont LR Tilg. „Einen großen Dank möchte ich an dieser Stelle unserer Tirol-Koordinatorin Gabi Schiessling und unseren zwei Koordinatorinnen in Landeck Manuela Juen und Sonja Theiner aussprechen, die als Pionierinnen auf diesem Gebiet hervorragende Arbeit leisten.“

„Das erste Jahr Koordinationsstelle Pflege und Betreuung in Landeck war ein sehr arbeitsintensives Jahr“, so die Tirol-Koordinatorin Gabi Schiessling, „mussten doch Strukturen aufgebaut, Netzwerke geknüpft sowie grundlegende Arbeitsschritte fixiert werden. Auch an unserer Bekanntheit haben wir gearbeitet, um möglichst vielen Menschen helfen zu können“, so Schiessling weiter. „Die harte Arbeit hat sich in jedem Fall bezahlt gemacht. Nun haben wir ein Grundkonzept, das wir für die Ausrollung in den nächsten Bezirken anwenden können. Außerdem haben wir im abgelaufenen Jahr 120 Beratungen durchgeführt“, blickt Schiessling nicht ohne Stolz zurück, „viele davon waren komplexe Case Management Fälle, die über Institutionen an uns herangetragen wurden. So konnten sich unsere Koordinatorinnen eine hohe Kompetenz und Anerkennung im Bezirk erarbeiten, was ein gutes Miteinander mit sich bringt.“

Netzwerk kommt Menschen zu Gute

In dieselbe Kerbe schlägt auch Hans Kreuzer, der Mitglied im tirolweiten Kernteam des CareManagement Tirols ist: „Es hat sich gezeigt, dass es absolut richtig und notwendig war, diese Koordinationsstelle im Bezirk Landeck zu schaffen“, so Kreuzer: „hier möchte ich mich beim Land Tirol und insbesondere bei LH Günther Platter und LR Bernhard Tilg für diese wichtige Initiative bedanken“, und weiter:  „Eine optimale Vernetzung der bereits vielen bestehenden guten Angebote ist ein wichtiger Schritt, um die Pflegeversorgung im Hinblick auf die Entwicklung der Alterspyramide und der damit einhergehenden Herausforderungen für das Gesundheits- und Pflegesystem zukunftsfit zu machen. Eine verstärkte Unterstützung für pflegende Angehörige und Betroffene sowie für Pflegedienstleister stärkt das gesamte Netzwerk, was schlussendlich den Menschen in den Bezirken zu Gute kommt“, weiß Kreuzer.

Vernetzung und Beratung

Diese Vernetzung ist eine Hauptaufgabe der zwei Koordinatorinnen im Bezirk Landeck. „Wir haben uns im abgelaufenen Jahr mit allen Dienstleistern des Pflege- und Sozialbereiches im Bezirk Landeck vernetzt. Das sind insgesamt 83 Kontakte im Pflegebereich und 74 soziale und sozialrechtliche Kontakte “, erzählt Manuela Juen, Koordinatorin für Pflege und Betreuung, „angefangen von ersten Vorstellungsrunden, über Netzwerktreffen bis zur Unterstützung bei schwierigen CaseManagement-Fällen, haben wir regelmäßigen Kontakt mit beispielsweise den Mobile Diensten, den Gemeinden, dem Entlassungsmanagement im KH Zams, privaten Pflegevereinen und vielen mehr“, so Juen. „Ein absolutes Highlight im vergangenen Jahr ist die Vernetzung mit dem Projekt ‚Familiäre Pflege‘ am KH Zams“, betont Sonja Theiner, Koordinatorin für Pflege und Betreuung, und weiter: „Hier habe ich die Möglichkeit, anlässlich der Schulungen von pflegenden Angehörigen, direkt Informationen zu geben, was natürlich unseren Bekanntheitsgrad, aber auch das Bewusstsein und das Wissen im Bereich der Pflege von Angehörigen steigert“, freut sich Theiner über die Möglichkeit.

Wissenschaftliches Fundament

Ein absoluter Mehrwert für einen professionellen Aufbau der Koordinationsstellen für Pflege und Betreuung im gesamten Land Tirol ist die wissenschaftliche Begleitung durch Eva Schulc von der Landesuniversität UMIT. Eine Interreg-Studie unter anderem im Bezirk Landeck zum Thema Care Management lieferte nun wichtige Ergebnisse zur Umsetzung: „Im Rahmen dieser Studie berichteten diplomierte Pflegepersonen in der mobilen Pflege davon, dass sie zusätzlich zu ihren primären Pflegeaufgaben zunehmend mit sozialen, finanziellen und rechtlichen Belangen von Klienten konfrontiert sind. Die Pflege- und Betreuungseinrichtungen werden durch die Komplexität und Zeitintensität dieser Anforderungen, die außerhalb ihres Leistungsspektrums sind, überwältigt“, berichtet Schulc: „Es wurde weiter evident, dass es einerseits ein in der Organisation (bspw. Mobile Dienste) verankertes Case Management geben muss, das auf fallbezogener Ebene mit Betroffenen und Angehörigen schwierige Situationen bearbeiten und meistern soll, um so die Versorgungskontinuität sicherzustellen. Andererseits kommt das Care Management zum Tragen, das auf regionaler Ebene sicherstellen soll, dass die Weichen für eine systematische Zusammenarbeit zwischen den Anbietern optimal gelegt werden und den Dienstleistern mit Rat zu Detailfragen zur Seite stehen soll.“

CareManagement Tirol ist eine Initiative des Landes Tirol. Für Aufbau und Koordination ist das Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol zuständig. Bis zum Jahr 2023 soll in jedem Tiroler Bezirk eine Koordinationsstelle für Pflege und Betreuung aufgebaut werden.

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