v.l. Alois Gratl (Organistaions-Team Praxistag Demenz), Johanna Constantini (Vortragende, Autorin und Angehörige), Verena Bramböck (Koordinationsstelle Demenz Tirol, LIV Tirol) , Sonja Ledl-Rossmann (Präsidentin des Tiroler Landtages), Verena Rössler (Koordinationsstelle Demenz Tirol, LIV Tirol), Katharina Storf (Haus Ehrenberg), Wolfgang Winkler (Wirtschaftskammer Reutte), Klaus Schimana (Vize-Bürgermeister Reutte). © LIV/Elsen
Der vierte "Praxistag Demenz - den Alltag meistern" fand am 29. September in der Wirtschaftskammer in Reutte statt und war ein großer Erfolg. Das rege Interesse und die Vielzahl an Fragen seitens der Teilnehmer:innen verdeutlichten die Dringlichkeit des Themas. Auch Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann, die den Praxistag von Anfang an unterstützt hat, betonte die Wichtigkeit der Veranstaltung: "Es ist mir ein großes Anliegen, dass Angehörige Informationen aus erster Hand erhalten und Menschen mit Demenz in der Mitte der Gesellschaft leben können".
Die Veranstaltung hatte das Ziel, umfassend über Demenz zu informieren, den Erfahrungsaustausch zu fördern und den Teilnehmenden direkten Zugang zu Expertinnen und Experten zu ermöglichen. Über 60 Betroffene, Angehörige und Interessierte sowie Mitwirkende nahmen an der kostenlosen Informationsveranstaltung teil.
Impulsvortrag „Ein Leben mit Demenz“
Als Auftakt berührte die renommierte Psychologin, Autorin und selbst Angehörige Johanna Constantini in ihrem Impulsvortrag mit dem Titel „Ein Leben mit Demenz“ das Publikum. Sie zitierte aus ihrem 1. Buch „Abseits“ und gab ganz persönliche Einblicke in ihr Leben als Tochter ihres an Demenz erkrankten Vaters Didi Constantini. „Menschen mit Demenz dürfen nicht in das Abseits gestellt werden, sondern vielmehr auf dem Spielfeld des Lebens bleiben“, setzt sich Constantini ein.
Kleingruppenvorträge und Praktisches für den Alltag
Anschließend hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, aus vier verschiedenen Kleingruppenvorträgen zu wählen. Die Themen reichten von Strategien zur Bewältigung des Alltags und emotionaler Herausforderungen, bis hin zu Wohnberatung und psychologischen Tipps zur Stärkung der persönlichen Ressourcen.
An den Informationsständen standen verschiedene regionale Organisationen und Einrichtungen für Beratungen und individuelle Anliegen zur Verfügung. Ein Büchertisch der Tyrolia lud zum Stöbern in aktueller Literatur zum Thema ein.
Theaterstück als humorvoller Abschluss
Das Stück „Die Anzeige“, gespielt von der Theatergruppe Heiterwang, spiegelte auf lustige Weise wider, dass man sich im Alltag nicht alles so leicht merken kann. Mit diesem Theaterstück wurde das Programm des Praxistages Demenz humorvoll abgerundet.
Regionale Kooperation für Demenzkompetenz
Der ‚Praxistag Demenz – den Alltag meistern‘ ist eine Kooperation zwischen dem Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol – Koordinationsstelle Demenz und dem Haus Ehrenberg, dem CareManagement Tirol, dem Bezirkskrankenhaus in Reutte, dem Haus zum guten Hirten, der Freiwilligen Partnerschaft Tirol, der Regionalentwicklung Ausserfern sowie dem Sozial- und Gesundheitssprengel Ausserfern.
In Tirol sind hochgerechnet mehr als 12.000 Menschen mittelbar oder unmittelbar von Demenz betroffen. Für den Bezirk Reutte sind das hochgerechnet 550 Personen.