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LR Leja: "Geburtenregister trägt zur Qualitätsverbesserung in Geburtenhilfe bei"

Foto von Vidal Balielo Jr. von Pexels

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10. März 2022 Geburtenregisterbericht 2020 erschienen

Dieser Tage ist der neue Bericht über die geburtshilflichen Ergebnisse aller Krankenhausgeburten in Österreich mit Zahlen und Daten des Jahres 2020 erschienen.

„Das Geburtenregister Österreich wird seit dem Jahr 2008 vom Institut für klinische Epidemiologie Tirol geführt“, erklärt Gesundheitslandesrätin Annette Leja. „Die Daten aller österreichischen Krankenhäuser werden in Tirol analysiert und evaluiert. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Qualitätsverbesserung in der Geburtshilfe“, so die Landesrätin und weiter: „Aus den Zahlen geht hervor, dass die Corona-Pandemie auch Einfluss auf Schwangerschaften und Geburten hatte.“ 

Im Jahr 2020 wurden 7.765 Kinder von 7.652 Frauen in den Tiroler Krankenhäusern geboren. 3,9% der Gebärenden in Tirol war im Jahr 2020 mindestens 40 Jahre alt, in Gesamtösterreich waren es 4,4%. Dieser Anteil an mindestens 40-jährigen Müttern hat in Tirol kontinuierlich abgenommen. Der Anteil an Frauen, die im selben Zeitraum bei der Geburt mindestens 35 Jahre alt waren, ist in Tirol mit 24,7% etwas höher als in Gesamtösterreich (23,8%). In den letzten zehn Jahren ist der Anteil adipöser Mütter größer geworden, wies jedoch in Tirol immer einen geringeren Prozentsatz auf als in Gesamtösterreich. Im Jahr 2020 lag er in Tirol bei 10,2%, in Gesamtösterreich bei 12,4%. 

Liegedauer und ambulante Geburten
Bei Vaginalgeburten ist der Anteil langer Liegedauern im Krankenhaus (mindestens fünf oder mindestens sieben Tage) in Tirol in etwa gleich groß wie in Gesamtösterreich. Der Anteil der mindestens 5-tägigen Liegedauer hat sich vom Jahr 2008 bis zum Jahr 2019 sowohl in Tirol als auch in Gesamtösterreich halbiert. „Im Jahr 2020 hat sich die Liegedauer jedoch erneut sprunghaft verkürzt“, so Sabrina Neururer, die als Data Scientist am Institut für klinische Epidemiologie (IET) des Landesinstituts für Integrierte Versorgung gemeinsam mit Michael Wagner und Kolleg:innen einen Artikel zu diesem Thema in „Birth“ publiziert hat. „Die Dauer des Krankenhausaufenthaltes nach der Geburt war in der COVID-19-Periode signifikant kürzer als in der Nicht-COVID-19-Periode. So entschieden sich signifikant mehr Frauen für eine ambulante Geburt“, weiß Neururer

„Für 2020 konnte eine deutliche Zunahme der ambulanten Geburten im Vergleich zu den Vorjahren verzeichnet werden, sowohl in Tirol als auch in Österreich“, so Neururer. Lag der Anteil im Jahr 2019 in Tirol noch bei 6,8% und in Österreich bei 7,8%, so lag er im Jahr 2020 in Tirol bei 11% und in Österreich bei 13,4%. Ambulante Geburt bedeutet, dass die schwangere Frau ihr Kind in der Geburtenabteilung einer Krankenanstalt entbindet, diese jedoch – wenn keine Komplikationen auftreten – mit ihrem Kind bereits nach einigen Stunden wieder verlassen kann. 

Strukturierte Qualitätsverbesserung
„Das Geburtenregister trägt mit der strukturierten Qualitätsverbesserung österreichweit wesentlich zum Prozess einer ständigen Steigerung der Qualität in der Geburtenhilfe bei, was direkt den Patientinnen und Patienten zugutekommt“, erklärt Irmgard Delmarko, Leiterin des IET. „Mit der strukturierten Qualitätsverbesserung überprüft das Geburtenregister regelmäßig die Einhaltung von Qualitätsindikatoren, die vom Fachbeirat definiert wurden. Gibt es Abweichungen bei mindestens zwei Indikatoren, werden die betreffenden Abteilungen schriftlich darüber informiert und um eine Stellungnahme gebeten. Diese Stellungnahme wird dann in anonymisierter Form dem Qualitätsgremium übermittelt, das über Strategien und Handlungsempfehlungen diskutiert. Diese werden wiederum über das Geburtenregister den betreffenden Abteilungen zur Verfügung gestellt.“ 

Konstruktives Klima des Vertrauens
„Dabei ist uns wichtig, dass die Abteilungen vom Geburtenregister anonymisiert werden, so dass nur das Geburtenregister weiß, welche Abteilungen betroffen sind. Dies erzeugt ein Klima des Vertrauens, in dem es möglich ist, sehr offen, konstruktiv und ergebnisorientiert zu arbeiten“, betont Delmarko. „Seit wir diese Vorgehensweise in Bezug auf die Qualitätssicherung praktizieren, hat es eine wesentliche Verbesserung der Geburtshilfe in Österreich gegeben“, so Hermann Leitner, langjähriger Leiter des Geburtenregisters am IET

„Die Qualitätsansprüche sind in der Geburtshilfe besonders hoch und dieses Instrument ist geeignet, die Qualität weiter hoch zu halten und zu verbessern“, ist auch LRin Leja von der Bedeutung des Geburtenregisters überzeugt. 

Das Institut für klinische Epidemiologie Tirol ist Teil des Landesinstituts für Integrierte Versorgung Tirol. 

Den vollständigen Geburtenregisterbericht 2020 finden Sie unter folgendem Link: Geburtenregisterbericht 2020

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