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LR Tilg: "Geburtenregister trägt zur Qualitätsverbesserung in Geburtenhilfe bei"

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08. Februar 2021 Tirol führt Geburtenregister für ganz Österreich - Bericht 2019 erschienen

Dieser Tage ist der neue Bericht über die geburtshilflichen Ergebnisse aller Krankenhausgeburten in Österreich mit Zahlen und Daten des Jahres 2019 erschienen. "Das Geburtenregister Österreich wird seit dem Jahr 2008 vom Institut für klinische Epidemiologie Tirol geführt", erklärt Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg, und weiter: "Die Daten aller österreichischen Krankenhäuser werden in Tirol analysiert und evaluiert. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Qualitätsverbesserung in der Geburtshilfe."

„Beispielsweise wendet das Geburtenregister ein modernes Instrument zur strukturierten Qualitätsverbesserung an, mit dem die Qualität geburtshilflicher Ereignisse gemessen und verbessert wird, was direkt den Patienten zugutekommt“, erklärt Irmgard Delmarko, Leiterin des Instituts für klinische Epidemiologie. „Der Fachbeirat definiert Qualitätsindikatoren, deren Einhaltung das Geburtenregister überprüft. Gibt es Abweichungen bei mindestens zwei Indikatoren, werden die betreffenden Abteilungen schriftlich darüber informiert und um eine Stellungnahme gebeten. Diese Stellungnahme wird dann in anonymisierter Form dem Qualitätsgremium übermittelt, das über Strategien und Handlungsempfehlungen diskutiert. Diese werden wiederum über das Geburtenregister den betreffenden Abteilungen zur Verfügung gestellt.“

Konstruktives Klima des Vertrauens

„Dabei ist uns wichtig, dass die Abteilungen vom Geburtenregister anonymisiert werden, so dass nur das Geburtenregister weiß, welche Abteilungen betroffen sind. Dies erzeugt ein Klima des Vertrauens, in dem es möglich ist, sehr offen, konstruktiv und ergebnisorientiert zu arbeiten“, betont Delmarko.

„Seit wir diese Vorgehensweise in Bezug auf die Qualitätssicherung praktizieren, hat es eine wesentliche Verbesserung der Geburtshilfe in Österreich gegeben“, so Hermann Leitner, langjähriger Leiter des Geburtenregisters am IET. „Die Qualitätsansprüche sind in der Geburtshilfe besonders hoch, und dieses Instrument ist geeignet, die Qualität weiter hoch zu halten und zu verbessern“, ist auch LR Tilg von der Bedeutung des Geburtenregisters überzeugt.
 

„Das Hauptziel des Geburtenregisters Österreich ist es, durch die Erfassung aller Krankenhausgeburten in Österreich eine weitere Reduktion der Kindersterblichkeit und eine weitere Verbesserung in der Behandlung von kindlichen Erkrankungen herbeizuführen. Durch Qualitätsvergleiche und Umsetzung einer strukturierten Qualitätsverbesserung leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Geburtshilfe", betont Prof. Christian Marth, Klinikdirektor der Universitätsklinik für Frauenheilkunde in Innsbruck.

Zahlen aus Tirol

Im Jahr 2019 wurden 7.742 Kinder von 7.631 Frauen in den Tiroler Krankenhäusern geboren. 7.721 davon waren Lebendgeburten. Der Anteil an Frauen, die in den Jahren 2008 bis 2019 bei der Geburt ihres Kindes mindestens 40 Jahre alt waren, ist in Tirol gleich groß wie in Gesamtösterreich und beträgt 4,6%. Der Anteil an Frauen, die im selben Zeitraum bei der Geburt mindestens 35 Jahre alt waren, ist in Tirol mit 23,8% etwas höher als in Gesamtösterreich (22,6%). Erfreulich ist, dass der Anteil der adipösen Mütter in Tirol in den letzten zehn Jahren immer geringer als in Gesamtösterreich war. Im Jahr 2019 lag er in Tirol bei 9,7%, in Gesamtösterreich bei 11,8%.

Perinatalzentrum Innsbruck

99% aller Frühgeburten in Tirol (bis SSW 33+6) finden im Perinatalzentrum Innsbruck statt. „Diese starke Zentralisierung von Frühgeburten in Tirol macht absolut Sinn und ist sehr gut, da das Perinatalzentrum Innsbruck eine Fachklinik ist und deshalb über die entsprechende Ausstattung sowie über entsprechend erfahrene Mitarbeiter verfügt. Dies erhöht die Überlebenschance bei Frühgeburten um ein Vielfaches“, weiß Marth.

Liegedauer im Krankenhaus

Der Anteil an der mindestens fünf- bzw. siebentägigen Liegedauer im Krankenhaus hat sich bei Vaginalgeburten in den letzten zehn Jahren sowohl in Tirol als auch in Österreich halbiert.
 

Bei Sektiones, also Kaiserschnitt, sind lange Liegedauern naturgemäß häufiger als bei Vaginalgeburten, wenngleich auch hier eine deutliche Reduktion innerhalb der letzten zehn Jahre zu verzeichnen ist. So hat sich der Anteil an mindestens fünftägigen Liegedauern vom Jahr 2008 auf das Jahr 2019 in Gesamtösterreich halbiert und in Tirol um mehr als ein Drittel gesenkt. Der Anteil einer mindestens siebentägigen Liegedauer ist in Tirol etwa gleich groß wie in Gesamtösterreich. Dieser Anteil hat sich vom Jahr 2008 auf das Jahr 2019 in Gesamtösterreich und in Tirol um etwa drei Viertel gesenkt.

Das Institut für Klinische Epidemiologie Tirol ist Teil des Landesinstituts für Integrierte Versorgung Tirol.

Den vollständigen Geburtenregisterbericht 2019 finden Sie unter folgendem Link:
https://www.iet.at/page.cfm?vpath=register/geburtenregister/auswertungenjahresberichte/jahresberichte

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