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LR Bernhard Tilg: "Tumorsterberate in Tirol erfreulicherweise unter EU-Durchschnitt"

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Foto: © ronstik/stock.adobe.com

02. Februar 2021 Weltkrebstag 2021

Tumorregisterbericht fürs Jahr 2018 anlässlich des Weltkrebstages erschienen.

„Nach wie vor ist im Jahr 2018 die Krebserkrankung neben den Herz-Kreislauferkrankungen für die meisten Todesfälle Österreichweit verantwortlich“, erläutert Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg. „Erfreulich ist, dass die Mortalität in Tirol in Bezug zur Altersstruktur jährlich abnimmt. Auch im Vergleich zur EU weist Tirol eine geringere Mortalität in Bezug zur Altersstruktur auf, was nicht zuletzt mit funktionierenden Vorsorgemodellen, aber auch der fortschrittlichen Medizin und der umfassenden medizinischen Versorgung in unserem Bundesland zusammenhängt“, so Tilg der auf den am 4. Februar erschienen Tumorbericht für Tirol Bezug nimmt. Nach wie vor gilt: „Je früher die Erkrankung erkannt wird, umso größer sind die Heilungschancen“, so Tilg weiter. 

„Im mittleren Erwachsenenalter sind Krebserkrankungen die häufigste Todesursache“, betont Prof. Dominik Wolf, Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin V, Hämatologie und Onkologie Innsbruck. „Die Klinische Forschung, neue Diagnosemodelle und vor allem neue Therapiemöglichkeiten verbessern die Überlebenschancen der Tiroler Krebspatienten jährlich“, so der Klinikdirektor. „Neben herkömmlichen Therapiemöglichkeiten dürfte gerade die Forschung an Immuntherapien und nicht zuletzt auch an sogenannten mRNA-Impfstoffen, die derzeit aufgrund der Corona-Pandemie in aller Munde sind, für die Krebstherapie in den nächsten Jahren neue Wege eröffnen. Darauf setzen wir sehr große Hoffnungen, um die Überlebenschancen unserer Patienten in Zukunft weiter verbessern zu können“, so Wolf dankbar über den Schwung der in die Entwicklung der mRNA-Impfstofftechnologie durch Corona und die großartigen Leistungen von Firmen wie BioNTech gekommen ist.

In Bezug auf das Tumorregister Tirol (TRT) hat er nur lobende Worte: „Nur wenige Bundesländer haben eine so hohe Datenqualität und daher auch Aussagekraft wie wir das hier in Tirol haben“, ist Wolf überzeugt. In dieselbe Kerbe schlägt Andreas Huber, Vorstand am Landesinstitut für Integrierte Versorgung (LIV) Tirol: „Das Institut für klinische Epidemiologie (IET) unter Leitung von Irmgard Delmarko leistet seit vielen Jahren hervorragende Arbeit. Das IET ist einer der führenden Anbieter von epidemiologischen Daten und Auswertungen in Österreich. Es leistet einen qualitätsvollen Beitrag zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation der Tirolerinnen und Tiroler.“  

Hohe Datenqualität am TRT
„Ein großer Pluspunkt, den wir am Tumorregister Tirol haben ist die hohe Vollzähligkeit und hohe Datenqualität“, erklärt Irmgard Delmarko, Leiterin des Instituts für klinische Epidemiologie (IET): „Diese Vollzähligkeit stellt sich jedoch nicht von selbst ein, dahinter steckt harte Recherchearbeit und strukturierte Datenkontrolle.“ Diese hohe Qualität der Daten hat schon in sehr frühen Jahren dazu geführt, dass das Tumorregister Tirol als erstes Tumorregister Österreichs Vollmitglied des IACR (= International Assoziation of Cancer Registries) wurde und die Aufnahme in „Cancer Incidence of 5 Continents“ schaffte. Dies ist eine weltweite Kooperation von Tumorregistern mit qualitativ hochwertigen Daten unter Federführung des IARC (= International Agency of Research on Cancer), einer Teilorganisation der WHO. 

Zahlen aus Tirol
Im Jahr 2018 erkrankten 1.835 Frauen an 1.866 bösartigen Neubildungen und 2.139 Männer an 2.169 bösartigen Neubildungen. Dieselbe Person kann im selben Jahr an mehreren Tumoren erkranken.Im selben Jahr verstarben 754 Frauen und 908 Männer an bösartigen Neubildungen. Das durchschnittliche Alter bei der Diagnose betrug 67 Jahre für Frauen und 69 Jahre für Männer, ca. 17% der weiblichen und 11% der männlichen Patienten waren jünger als 50 Jahre. Ende 2018 lebten in Tirol ca. 19.900 Frauen mit 21.700 und 19.400 Männer mit 21.300 Krebserkrankungen.Für alle Karzinome zusammengefasst lagen die altersstandardisierten Inzidenzraten für Tirol bei Frauen und Männern über dem EU-Durchschnitt, während die Mortalitätsraten bei Frauen und Männern unter dem EU-Durchschnitt lagen. 

Die zeitliche Entwicklung der altersstandardisierten Raten werden mit einer durchschnittlichen jährlichen Zu- oder Abnahme in den letzten zehn Jahren beschrieben. Für alle Tumore zusammengefasst (außer NMSC – Non Melanoma Skin Cancer) konnten in den letzten zehn Jahren bei Frauen eine jährliche Abnahme der altersstandardisierten Inzidenz von 0.2% und eine Abnahme der altersstandardisierten Mortalität von 0.6% beobachtet werden. Bei Männern zeigte sich in den letzten zehn Jahren eine Abnahme der altersstandardisierten Inzidenz von 0.7% und eine Abnahme der altersstandardisierten Mortalität von 1.9% pro Jahr, wobei alle Raten sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern statistisch signifikant sind.  

Weitere Zahlen und Daten finden Sie im vollständigen Bericht unter: https://www.iet.at/page.cfm?vpath=register/tumorregister/auswertungenjahresberichte/jahresberichte 

Verwendung von altersstandardisierten Daten = Methode zur Herstellung einer Vergleichbarkeit von verschiedenen Populationen mit unterschiedlicher Altersstruktur.

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