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Hagele: "Zwei neue integrierte Versorgungsprogramme für Bezirk Lienz"

PK - CareManagement und HerzMobil Tirol

v.l. Gabriele Schiessling (Landeskoordinatorin CareManagement Tirol), Cornelia Hagele (Landesrätin), Bernhard Pfeifer (Vorstand LIV Tirol, Professor UMIT Tirol), Bettina Fetz (Landeskoordinatorin HerzMobil Tirol). © LIV/Seeberger

19. April 2023 CareManagement und HerzMobil Tirol

Versorgungsprogramme CareManagement Tirol und HerzMobil Tirol sichern gute Versorgung.
Das Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol konnte im letzten Jahr die zwei Versorgungsprogramme CareManagement Tirol und HerzMobil Tirol mit der Implementierung im Bezirk Lienz auf das gesamte Bundesland Tirol ausrollen.

„Ich möchte mich dafür bei den zwei Teams, allen voran den zwei Landeskoordinatorinnen Gabi Schiessling für CareManagement Tirol und Bettina Fetz für HerzMobil Tirol aber auch Bernhard Pfeifer mit seinem gesamten Team am LIV Tirol sehr herzlich für die unglaublich engagierte Arbeit danken. Somit kann die integrierte Versorgung nun auch für den Bezirk Lienz und für alle Bezirke in Tirol im Bereich der Pflege und Betreuung aber auch für Patient:innen mit Herzinsuffizienz wohnortnah, patient:innenzentriert und nachhaltig sichergestellt werden“, betont Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele.


CareManagement Tirol

„Das Land Tirol hat schon sehr früh verstanden, wie groß die Herausforderung für die pflegenden Angehörigen aber auch für die Sprengel ist und wir wissen, welch hervorragende Arbeit sie leisten“, betont LRin Cornelia Hagele anlässlich der Präsentation der neuen Koordinationsstelle für Pflege und Betreuung Lienz. „Um die Pflege noch besser zu unterstützen haben wir als erste Region in Österreich einen klaren Schritt gesetzt und die Koordinationsstelle CareManagement Tirol eingerichtet und dieses Angebot auch bereits im Strukturplan Pflege verankert.“

Auch Bürgermeisterin Elisabeth Blanik freut sich über die Unterstützung: „Wir sind hier im Bezirk Lienz hervorragend aufgestellt, was die Pflegelandschaft betrifft. Die Koordinationsstelle ist aber für uns alle eine willkommene Ergänzung. Sie sichert eine noch stärkere Vernetzung von Pflege- und Betreuungsangeboten sowie die Beratung von Betroffenen und pflegenden Angehörigen“, und weiter: „Durch die Koordinationsstelle sollen eine gute Praxis sowie einheitliche Standards in ganz Tirol etabliert werden. Eine noch stärkere Vernetzung aller am Pflegeprozess beteiligten stellt eine optimale Betreuung für die Menschen in unserem Bezirk sicher.“

Bernhard Pfeifer, Vorstand Landesinstitut für Integrierte Versorgung (LIV) Tirol und Universitätsprofessor der Division für Gesundheitsvernetzung und Telehealth an der UMIT-Tirol ergänzt: „Durch diese Koordinationsstelle für Pflege und Betreuung wird auch Information und Beratung im Rahmen einer koordinierten Netzwerkarbeit angeboten, um den Pflegenden und Pflegebedürftigen passende Lösungen für ihre Anliegen zu bieten und über Unterstützungsmöglichkeiten informieren zu können. Die Hauptaufgabe unserer neuen Koordinatorinnen wird es aber sein, Pflegeeinrichtungen stärker zu vernetzen, zu koordinieren, zu beraten und zu informieren. Ein wichtiger Schritt, einerseits um die Qualität der Pflege weiterhin gewährleisten zu können, andererseits um sie zukunftsfit zu machen.“

CareManagement seit Oktober 2022 in Lienz

„Mit der neuen Koordinationsstelle schaffen wir eine nachhaltige und zeitgemäße Form der Versorgung. Damit reiht sich CareManagement Tirol nahtlos in eine Reihe von Versorgungsprogrammen ein, die eine wohnortnahe, patient:innenbasierte, ambulante Versorgung gewährleisten“, betont Pfeifer den Hintergrund dieses Programms. „Mit Unterstützung von Land Tirol und den Tiroler Gemeinden wurde CareManagement Tirol nun tirolweit ausgerollt, um allen Menschen in unserem Land, unabhängig ihres Wohnortes, dieselbe Versorgung zukommen lassen zu können“, erklärt Pfeifer.

„Die Herausforderungen werden gerade im Bereich der chronischen Erkrankungen mehr werden. Darauf reagieren wir mit neuen, innovativen Pflegemodellen“, betont Hagele, und weiter: „Die Koordinationsstelle CareManagement Tirol wird sich hier zu einem Dreh- und Angelpunkt in den Bezirken entwickeln.“

Pflege zukunftsfit machen

„Bereits jetzt schon gibt es tirolweit ein breites Netzwerk an Pflegeeinrichtungen, die sich engagiert um pflegebedürftige Menschen kümmern. Die Koordinationsstelle für Pflege und Betreuung – CareManagement Tirol will diese Einrichtungen stärker vernetzen und koordinieren sowie sie in ihrer Arbeit unterstützen, beraten und informieren“, erklärt Gabi Schiessling, Landeskoordinatorin CareManagement Tirol, das Ziel des Projekts.

Pflegende Angehörige erhalten zusätzlich kostenlose Erstinformation über Pflegeinrichtungen, Pflegeorganisation sowie sozial-rechtliche Grundlagen rund um die Pflege zu Hause. „Mit Lena Lepuschitz und Claudia Obererlacher konnten wir zwei ausgewiesene Expertinnen für diese sehr komplexe und vielfältige Aufgabe gewinnen“, stellt Schiessling die neuen regionalen Koordinatorinnen vor, und weiter: „Seit Oktober 2022 gibt es die Koordinationsstelle für Pflege und Betreuung Lienz. Unsere Koordinator:innnen stehen somit im gesamten Bezirk zur Unterstützung des Pflegesystems aber auch von pflegenden Angehörigen zur Verfügung.“

„Die Erfahrung hat gezeigt, dass im Bezirk Lienz sehr gute Arbeit in der Pflege- und Betreuungslandschaft geleistet wird“, betont Claudia Obererlacher, neue Koordinatorin im Bezirk: „Trotzdem bin ich überzeugt, dass wir in Zusammenarbeit mit den bestehenden Strukturen sehr viel Gutes weiterbringen können“, und Lena Lepuschitz ergänzt: „Wir wollen niemanden ersetzen, sondern sehen uns als Zusatzangebot, um eine noch bessere Vernetzung und Weiterentwicklung der Pflege erreichen zu können.“

Wissenschaftliche Begleitung

Die Koordinationsstelle für Pflege und Betreuung ist eine Initiative des Landes Tirol. Mit der Implementierung und Organisation wurde das LIV Tirol beauftragt. Dr. Eva Schulc vom Institut für Pflegewissenschaft an der Tiroler Privatuniversität UMIT TIROL, übernimmt die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des regionalen CareManagement-Modells in allen Tiroler Bezirken. Auf Basis dieser wissenschaftlichen Ergebnisse wurde mit Ende letzten Jahres in allen Tiroler Bezirken eine CareManagement-Stelle eingerichtet.

 

HerzMobil Tirol

HerzMobil Tirol feierte letztes Jahr seinen 10. Geburtstag. Tirol war das erste Bundesland, das aufbauend auf der Österreichischen Gesundheitsreform einen Versorgungspfad im Bereich der Herzinsuffizienz in Kombination mit Telemedizin implementiert hat. Das Projekt wurde als gemeinsame Initiative mit den Sozialversicherungsträgern und dem Land Tirol ins Leben gerufen. „Ein Meilenstein für ganz Österreich war der Finanzierungsbeschluss in der Landeszielsteuerungskommission im Dezember 2016 zur Regelfinanzierung von HerzMobil Tirol“, weiß Landesrätin Hagele, und weiter: „So konnte sich HerzMobil Tirol vom Projekt zum Programm entwickeln. Weitere sechs Jahre später ist HerzMobil Tirol aus dem Tiroler Gesundheitswesen nicht mehr wegzudenken und dient als Vorbild für Projekte und Programme österreichweit. Einen großen Dank möchte ich an dieser Stelle unseren langjährigen Partnern, den Tiroler Sozialversicherungsträgern und dem Gemeindeverband, für die gemeinsame Finanzierung des Programms aussprechen.“

„Die Sozialversicherung rund um die ÖGK unterstützt den Aufbau und die Ausrollung des Versorgungsprogramms Herzinsuffizienz bereits seit Beginn an“, betonen Werner Salzburger und Bernhard Achatz, Landesstellenausschuss Vorsitzende der ÖGK, und weiter: „Digitalisierung und telemedizinische Versorgungsprogramme sind die Zukunft im Gesundheitswesen – dabei sind wir in Tirol Pioniere. Wir begrüßen den großen Nutzen für alle Partner:innen. Die Patienten:innen und damit unsere Versicherten profitieren am Stärksten: Durch solche Initiativen in der Digitalisierung des Gesundheitswesens sind neue Erkenntnisse möglich, die nicht nur für das österreichische Gesundheitswesen, sondern auch international neue Maßstäbe für das Therapiemanagement setzen.“

„HerzMobil Tirol war unser erstes integriertes telemedizinisches Versorgungsprogramm am LIV Tirol. Hier wurde Pionierarbeit geleistet, alle weiteren Programme profitieren von dieser Aufbauarbeit“, weiß Bernhard Pfeifer, Vorstand LIV Tirol und Universitätsprofessor für Gesundheitsvernetzung und Telehealth an der UMIT-Tirol, und weiter: „Insgesamt wurden bisher mit HerzMobil Tirol über 1.000 Patient:innen betreut. Das durchschnittliche Alter der Patient:innen ist 70 Jahre. Im Programm beschäftigen wir 19 Pflegepersonen (10 VZÄ) und 65 Netzwerkmediziner:innen in Tirol. In Osttirol betreuen drei Internist:innen und drei Allgemeinmediziner:innen die Patient:innen. Zwei Pflegepersonen machen das Osttiroler Team komplett. Das Team in Lienz nahm am 1. Dezember 2022 seine Arbeit auf.“

Entlastung der stationären Struktur

„Dieses Versorgungsprogramm ist in zweierlei Hinsicht eine sehr positive Entwicklung für den Bezirk Lienz“, erklärt Bernhard Zanon, Gemeindeverbandsobmann BKH Lienz. „Einerseits ist es mir als Bürgermeister ein großes Anliegen, dass die Menschen in jeder Gemeinde gut versorgt sind. Mit dem Versorgungsprogramm HerzMobil Tirol können wir nun die Menschen im Bezirk Lienz optimal zu Hause in den eigenen vier Wänden versorgen“, so der Obmann.

„Andererseits bin ich als Obmann des Gemeindeverbands sehr dankbar, dass dieses Programm nun in unserem Bezirk eingeführt wird, da es zu einer Entlastung und Unterstützung des Krankenhauses, also der stationären Pflege beiträgt.“

Auch Pflegedirektor Robert Hieden freut sich über das zusätzliche Angebot: „Für die Bezirkskrankenhäuser stellt die Integrierte Versorgung von Patient:innen eine Öffnung hin zu neuen Versorgungsmethoden dar. Das bedeutet natürlich eine Unterstützung für unsere Arbeit aber auch neue Aufgaben warten damit auf uns. Wir haben nun ein weiteres mobiles Team im Haus, das auch nach draußen geht um Patient:innen vor Ort zu versorgen und zu begleiten. Das Krankenhaus versteht sich als regionales Kompetenzzentrum und agiert unterstützend zu den Einrichtungen der ambulanten Regelversorgung.“

Über HerzMobil Tirol

„Unsere Patient:innen werden von einem inter- und multidisziplinären Team bestehend aus niedergelassenen Ärzt:innen und spezialisierten Pflegekräften betreut“ erklärt Bettina Fetz, Landeskoordinatorin HerzMobil Tirol. „Ein engmaschiges Netz, das durch die moderne Informationstechnologie ermöglicht wird, sorgt für eine laufende Kontrolle der Patient:innen und ermöglicht so ein zeitnahes Reagieren auf bestimmte Entwicklungen.“ So kann beispielsweise die Medikation schrittweise optimiert werden, ohne dass der Patient/ die Patientin einen Arzt/ eine Ärztin aufsuchen muss. Ein eigens programmiertes Smartphone mit spezieller Handy-App hilft den Patient:innen ihre Gesundheitsparameter an das Betreuungsteam zu übertragen. Befindlichkeit, Puls, Blutdruck, Gewicht sowie die Einnahme der Medikamente sind durch wenige Klicks direkt bei der spezialisierten Pflege. „Dadurch gewinnen die Patient:innen Lebensmut, Sicherheit und Bewegungsfreiheit zurück. Sie können sichergehen, dass ihr Umgang mit der Erkrankung, ihr Lebensstil, ihre Essgewohnheiten sowie ihre Bewegungseinheiten optimal auf ihre Bedürfnisse und die ihrer Erkrankung abgestimmt sind. Dieses neuartige Behandlungsmodell schafft nur Gewinner im System“, so Fetz abschließend.

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