v.l. Wolfgang Winkler (Bezirksstellenleiter Wirtschaftskammer Reutte), Verena Aignesberger, MSc (Koordinationsstelle Demenz, LIV Tirol), Katharina Storf, MSc (Pflegedienstleitung Haus Ehrenberg), LPTin Sonja Ledl-Rossmann (Präsidentin des Tiroler Landtages), Alois Gratl (Organisationsteam Praxistag Demenz Reutte), Mag.a Katharina Rumpf (Bezirkshauptfrau Reutte), Primar Univ. Prof. Dr. Josef Marksteiner (Ärztlicher Leiter der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie A am LKH Hall), MMag. (FH) Günter Salchner (Bürgermeister Reutte). Foto: LIV/Rössler
Der "Praxistag Demenz - den Alltag meistern" fand am 27. September in der Wirtschaftskammer in Reutte statt und war ein voller Erfolg. Das rege Interesse und die Vielzahl an Fragen seitens der Teilnehmenden verdeutlichten die Dringlichkeit des Themas.
Der Bürgermeister von Reutte, MMag. (FH) Günter Salchner zeigte sich erfreut, den Praxistag bereits zum fünften Mal im Ausserfern ausrichten zu dürfen, und sprach seinen Dank an die zahlreichen engagierten Organisationen aus, die diese Veranstaltung ermöglichten. Wolfgang Winkler, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer in Reutte unterstrich die Bedeutung des Praxistages Demenz auch für die Wirtschaft: „Wir möchten, dass Menschen länger im Berufsleben bleiben. Daher ist die Thematisierung des Themas, insbesondere die frühzeitige Erkennung und Prävention von besonderer Bedeutung“.
Wie können Menschen mit Demenz im Alltag begleitet und Angehörige unterstützt werden?
Die kostenlose Informationsveranstaltung verfolgte das Ziel, umfassend über Demenz zu informieren, den Erfahrungsaustausch zu fördern und direkten Zugang zu Expertinnen und Experten zu ermöglichen. Über 60 Betroffene, Angehörige und Interessierte nutzten das abwechslungsreiche Angebot.
Impulsvortrag, Kleingruppenvorträge und Praxistipps für den Alltag
Zum Auftakt informierte der renommierte Demenzexperte Univ. Prof. Dr. Marksteiner über die ersten Schritte bei Verdacht auf Demenz. Dabei erläuterte er frühe Symptome, diagnostische Verfahren sowie mögliche Behandlungsstrategien. Univ.-Prof. Dr. Marksteiner stellte klar, dass nicht jede Form von Vergesslichkeit zwangsläufig eine Demenzerkrankung bedeutet, weshalb eine Abklärung wichtig sei. Zudem hob er die Wichtigkeit von Präventionsmaßnahmen und sozialen Kontakten hervor. Bis zu 40 % der Demenzerkrankungen könnten durch gezielte Vorbeugung vermieden oder deutlich verzögert werden. Anschließend informierten sich die Teilnehmenden in sechs Kleingruppenvorträgen zu konkreten Themen rund um Demenz. Die vielfältigen Präsentationen reichten von notariellen und sozialrechtlichen Informationen über Kommunikationsstrategien bis hin zu Tipps zur Stärkung der persönlichen Ressourcen. An den Informationsständen standen zahlreiche regionale Organisationen und Einrichtungen für Beratungen und individuelle Anliegen zur Verfügung. Ein Büchertisch der Tyrolia lud zum Stöbern in aktueller Literatur zum Thema ein.
Regionale Kooperation für Demenzkompetenz
Der Praxistag Demenz – den Alltag meistern ist eine Kooperation zwischen dem Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol – Koordinationsstelle Demenz & Care Management Tirol, den tirol kliniken und der Initiative Demenz braucht Kompetenz, dem Wohn- und Pflegeheim Haus Ehrenberg, dem Bezirkskrankenhaus Reutte, dem Seniorenzentrum Haus zum guten Hirten sowie dem Sozial- und Gesundheitssprengel Ausserfern. Ein besonderer Dank gilt der Sparkasse Reutte, sowie der Wirtschaftskammer Reutte, welche die Veranstaltung seit Jahren unterstützen.
In Tirol sind hochgerechnet mehr als 13.000 Menschen von Demenz betroffen, was für den Bezirk Reutte circa 600 Personen bedeutet.