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LRin Leja: "Erstes Jahr im Vollausbau übertrifft alle Erwartungen"

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06. Dezember 2021 Jahresbericht 2020 der Hospiz- und Palliativversorgung

"Das Jahr 2020 war für uns alle ein sehr forderndes Jahr, aber vor allem für die Hospiz- und Palliativteams", betont Gesundheitslandesrätin Annette Leja und weiter: "Hier gebührt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aller Palliativteams ein großer Dank. Sie haben mit viel Einsatz und Engagement auch das schwierige Pandemiejahr gut gemeistert. Die Zahlen im Jahresbericht 2020 sprechen eindrücklich für sich und übertrafen alle Erwartungen. Die Entwicklung der Hospiz- und Palliativversorgung in Tirol ist eine Erfolgsgeschichte, die auch in den nächsten Jahren ihre Fortsetzung erfahren wird", so LRin Leja.

Auch der Vertreter der Österreichischen Gesundheitskasse, Bernhard Achatz, Vorsitzender des ÖGK-Landesstellenausschusses, ist begeistert von der Qualität des Versorgungsprogramms: „Zu einer der Herausforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft gehört es, die Lebensqualität von schwerkranken und sterbenden Menschen sowie deren Familien zu verbessern - mit einer umfassenden und wohnortnahen Versorgung“, und erklärt weiter : „Die Tiroler Sozialversicherungsträger rund um die Österreichische Gesundheitskasse leisten dabei einen wesentlichen Beitrag: Das Palliativ- und Hospizkonzept setzt insbesondere für Betroffene neue Maßstäbe und nimmt dabei eine Vorreiterrolle in Österreich ein: Jede Tirolerin und jeder Tiroler erhält Zugang zu entsprechenden Leistungen– rasch, niederschwellig und flächendeckend in jedem Bezirk unseres Landes.“ Bestätigt wurde die Qualität der Palliativ- und Hospizversorgung in Tirol erst kürzlich durch die Verleihung des „INTEGRI“, dem „Österreichischen Preis für Integrierte Versorgung.“

„Unsere Hospiz- und Palliativteams für Erwachsene und Kinder begleiten und versorgen Menschen mit unheilbaren, fortschreitenden Erkrankungen zu Hause in ihren eigenen vier Wänden und beraten Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonen und Therapeuten in den Krankenhäusern“, so Andreas Huber, Vorstand des Landesinstituts für Integrierte Versorgung Tirol anlässlich der Präsentation des Jahresberichts. „Finanziert wird die Hospiz- und Palliativversorgung Tirol von Land Tirol (Abteilung Soziales), den Sozialversicherungsträgern rund um die ÖGK, dem Tiroler Gesundheitsfonds sowie dem Gemeindeverband. Die Kosten im Jahr 2020 betrugen insgesamt € 4.104.742,02“, so der LIV-Vorstand.

Erstes Jahr im Vollausbau

„2020 war ein anspruchsvolles Jahr für die Hospiz- und Palliativversorgung Tirol. 2020 war auch das erste Jahr im Vollausbau, was bedeutet, dass wir in allen Bezirken Tirols Mobile Palliativteams und Palliativkonsiliardienste im Einsatz haben“, berichtet Christina Wechselberger, Koordinatorin Hospiz- und Palliativversorgung Tirol am LIV Tirol. „Der ausführliche Jahresbericht 2020 mit Zahlen aus allen Bezirken zeigt, wie erfolgreich das Versorgungsprogramm ist.“ Im Jahr 2020 arbeiteten 126 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich 51 Stellen teilen in insgesamt sechs Mobilen Palliativteams, einem Kinderpalliativteam und acht Palliativkonsiliardiensten mit. Sie begleiteten rund 2.000 Patienten und machten rund 8.400 Hausbesuche. 31 Palliativbetten an den Krankenhäusern Tirols ergänzen die Struktur der Hospiz- und Palliativversorgung.

Durch den flächendeckenden Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung in Tirol, der 2019 umgesetzt wurde und die Möglichkeit der personellen Aufstockung durch den Beschluss der Landes-Zielsteuerungskommission vom 23. Oktober 2018, war gerade auch für das Jahr 2020 eine gute Grundlage geschaffen. „Seit 2020 wird die Rufbereitschaft in den Bezirken Innsbruck Stadt & Land, Schwaz, Kufstein und Kitzbühel angeboten. 2021 kamen die Bezirk Imst und Landeck dazu. Der bedarfsgerechten Begleitung von schwerkranken, sterbenden Menschen sowie ihren Angehörigen wird somit Rechnung getragen“, so Wechselberger.

Integri Preis 2020

Ein weiterer Baustein der erfolgreichen Hospiz- und Palliativversorgung ist das Versorgungsmodell „Integrierte Palliativbetreuung daheim und im Pflegeheim“ (IPB). „Es ermöglicht Palliativpatienten im Erwachsenen- sowie auch im Kinderbereich mit komplexen Symptomen und einem Bedarf an spezialisierter Palliativpflege am Lebensende, in der vertrauten Umgebung zu bleiben“, so Achatz. Mit 01. April 2013 wurde die IPB eingeführt und seit September 2019 in allen Tiroler Bezirken umgesetzt. „Das Versorgungsmodell IPB gibt es nur in Tirol – es ist österreichweit einzigartig. Im Jahr 2020 haben 256 Vertragsärzte Verordnungen für die IPB ausgestellt. 530 Patienten konnten somit in einem Netzwerk, bestehend aus, Mobiler Pflege, Hausärzten und Mobilen Palliativteams begleitet werden. Insgesamt wurde die IPB 972 mal verordnet. Nicht zuletzt aufgrund der einzigartigen Versorgungsstruktur hat die IPB den Integri Preis im Jahr 2020 gewonnen“, freut sich Achatz.

Versorgung im Heim

Zusätzlich wurden im Jahr 2020 490 Mitarbeiter in 10 Alten- und Pflegeheimen mithilfe des Projekts „Hospizkultur und Palliative Care im Pflegeheim“ geschult, um eine Organisationskultur zu entwickeln, die für die Betreuung und Begleitung von Menschen in der letzten Lebensphase förderlich ist.

Angehörige im Zentrum

„Im Jahr 2020 haben wir besonderes Augenmerk auf die Angehörigen gelegt“, erklärt Wechselberger: „Die Angehörigen sind wichtige Partner in der Patientenversorgung. Deshalb haben wir das Projekt KOMMA Tirol implementiert. Hier erheben wir in strukturierter Art und Weise die Bedürfnisse der Angehörigen und erarbeiten gemeinsam mit ihnen Lösungsstrategien.“ Alle sechs Mobilen Palliativteams sind bereits geschult und wenden den KOMMA-Ansatz in ihrer täglichen Arbeit erfolgreich an.

Wichtiger Partner im System

Die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft ist ein wichtiger Partner der Hospiz- und Palliativversorgung Tirol. „Wir pflegen eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle Hospiz- und Palliativversorgung Tirol am Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol. Gemeinsame Vernetzungstreffen aller spezialisierten Palliativeinrichtungen werden organisiert und durchgeführt. Derzeit planen wir wieder die Veranstaltung des gemeinsamen Tiroler Palliativtags. Gemeinsam wird daran gearbeitet, die Qualität zu fördern und eine entsprechende Weiterentwicklung zu gewährleisten.“ so Marina Baldauf, Obfrau der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft. Am Hospizhaus Hall sind 14 Palliativbetten, ein Tageshospiz mit sechs Plätzen, das Mobile Palliativteam für die Bezirke Innsbruck Stadt und Land sowie die Akademie beheimatet. 23 ehrenamtliche Teams mit 332 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern leisteten im Jahr 2020 21.000 Stunden bei schwerkranken sterbenden Menschen.

Zur Sache

Die Koordinationsstelle Hospiz- und Palliativversorgung Tirol am Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol arbeitet im Auftrag des Tiroler Gesundheitsfonds an der inhaltlichen Ausrichtung des Versorgungsprogramms. Damit soll sichergestellt werden, dass die implementierten Strukturen nachhaltig weiterbetreut und weiterentwickelt werden. Die Strukturen sollen im Fokus einheitlicher Qualitätsentwicklung- und Sicherung ausgebaut und entsprechend miteinander vernetzt werden. Ziel ist es, ein Leben und Sterben in Würde zu ermöglichen.

Jahresbericht 2020

Unter folgendem Link finden Sie den Jahresbericht der Hospiz- und Palliativbetreuung 2020 zum Download.
Im Jahresbericht finden Sie auch alle Bezirkszahlen.

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